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Wundreinigung

Wundreinigungsarten

Nur eine saubere Wunde kann zur Abheilung gebracht werden

Es gibt unterschiedlichste Methoden, an die Wundreinigung heranzugehen. Entscheidende Faktoren sind vor allem natürlich die Verfassung des Patienten und damit einhergehend die Dringlichkeit der Situation. Selbstverständlich sind die Erfordernisse der betreffenden Wunde ebenso ausschlaggebend.

Mechanische Wundreinigung

In unseren Wundbehandlungszentren wird bei jedem Verbandwechsel nach der Inspektion der Wunde ein mechanisches Debridement durchgeführt. Unter dem mechanischen Debridement versteht man das Ausspülen und Auswischen von Wunden mit geeigneten Spüllösungen und Kompressen. Dadurch lassen sich nicht haftende Beläge einfach lösen und entfernen.

Am Beginn einer Behandlung ist die Wunde oft mit abgestorbenen trockenen Gewebsanteilen bedeckt. Um diese zu entfernen kommt das autolytische Debridement zum Einsatz. Hierbei kommt es durch die Schaffung eines feuchten Wundmilieus zum Aufquellen von avitalem (abgestorbenen) Gewebe. Dieses wird durch körpereigene Enzyme (Proteolyse) verflüssigt und mit dem Exsudat aus der Wunde ausgespült. Das autolytische Debridement ist zwar ein schonendes Verfahren, allerdings ist es sehr zeitaufwändig. Mitunter ist dies im weiteren Wundheilungsverlauf immer wieder nötig.

Chirurgische Wundreinigung

Als schnellste Wundreinigungsart ist das chirurgische Debridement einsetzbar. Chirurgisches Debridement ist das Ausschneiden einer Wunde mittels Skalpell oder Ringkürette. Es ist ein radikales Verfahren, um avitales Gewebe zu entfernen. Ein chirurgisches Verfahren beinhaltet immer eine entsprechende Anästhesie. Das chirurgische Debridement ist ein sehr effektives Verfahren, aber auch invasiv und gewebetraumatisierend. Wenn der oder die Betroffene jedoch eine antikoagulierende („Blutverdünnung“) Therapie einnimmt, kann dieses nur eingeschränkt wenn überhaupt eingesetzt werden.

Biologische Wundreinigung

Eine weitere Möglichkeit stellt das biochirurgische Debridement dar. Das biochirurgische Debridement bezeichnet den Einsatz von steril gezüchteten Larven. Die Larven verflüssigen durch ihren Speichel Nekrosen und Beläge. Des Weiteren entwickeln die Ausscheidungen der Fliegenlarven eine antibakterielle Wirkung. Dieses Verfahren ist effektiv und schonend für den Patienten, bedarf aber der Akzeptanz von Anwender und Betroffenem sowie häufige (tägl.) Verbandwechsel. Leider werden die Kosten von der Krankenkasse derzeit nicht übernommen.

Enzymatische Wundreinigung

Eine veraltete Methode die zudem auch sehr zeitaufwändig und kostenintensiv ist, steht mit dem enzymatischen Debridement zur Verfügung. Es kommen synthetische proteolytische Enzyme zum Einsatz, die verflüssigend auf Beläge und Nekrosen wirken. Auf Grund der wie oben erwähnten Kosten und der langen Anwendungsdauer ist die Anwendung dieser Debridementart nicht mehr vertretbar.

Ultraschall-assistierte Wundreinigung

Eine sehr effektive und schonende Wundreinigung ist mit der Ultraschall-assistierte Wundreinigung möglich.  Die Ultraschall-assistierte Wundreinigung (UAW) entfernt Nekrosen und Beläge mittels niedrigfrequenten Ultraschall in Verbindung mit einer Spüllösung aus der Wunde. Gesundes, vitales Gewebe wird dabei geschont. Somit wirkt die UAW selektiv auf avitales Gewebe. Kleiner Blutungen aus den Kapillaren sein jedoch möglich. Biofilm wird aufgesprengt und Antiseptika können besser eindringen. Durch die Schwingungen der Sonotrode (25000/s) entstehen in der Spülflüssigkeit sogenannte Kavitationsbläschen, die Bakterien abtöten können, indem sie implodieren. Dieses Verfahren ist sehr effektiv und gewebeschonend, eine Lokalanästhesie ist notwendig.
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Funktionsweise der Ultraschall-assistierten-Wundreinigung:

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Beim UAW schwingt die Sonotrode 25.000-mal in der Sekunde vor und zurück.
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Bewegt sich die Sonotrode zurück, entstehen Vakuumbläschen in der Spülflüssigkeit (Kavitationsbläschen)

Bewegt sich die Sonotrode wieder vor, implodieren die Bläschen und erzeugen eine starke Strömung, die Beläge und Biofilme vom Wundgrund ablöst.

Durchführung der Ultraschall-assistierten-Wundreinigung

Bei der alltäglichen praktischen Anwendung zur Wundbehandlung in unserem Zentrum wird die zu reinigende Wundfläche zunächst mit einem Lokalanästhetikum abgedeckt, da die Ultraschallenergie, abhängig von der gewählten Stärke, schmerzhaft sein kann. Nach entsprechender Einwirkzeit erfolgt  dann die Ultraschallwundreinigung. Aufgrund einer möglichen Aerosolbildung trägt das Bedienpersonal Schutzkleidung.

Die medizinischen Vorteile der Ultraschall-assistierten-Wundbehandlung liegen in der nicht läsionalen Reinigung, der zusätzlichen Tiefendesinfektion durch die bakterizide Wirkung der Kavitationen bei gleichzeitiger Ausschwemmung von Bakterien-rasen und abschottenden Fibrinbelägen. Dies fördert die Wundheilung und bewirkt durch Neutralisierung des sauren Wundmilieus eine nachhaltige Linderung des  Wundschmerzes. Die Anwendung dauert je nach Größe der Wunde zwischen einer Minute und bei großen Wunden durchaus über 20 Minuten. Gegebenenfalls (selten) muss die UAW 2-3x in Abständen wiederholt werden.

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